Der letzte Bandoneonspieler von Eibenstock
-Februar 2003
Eine Musikerlegende von Eibenstock ist von uns gegangen.
Im gesegneten Alter von 82 Jahren verstarb im Februar 2003 unser Unger Kurt, langjähriger Heimatfreund und Ehrenmitglied im Erzgebirgszweigverein Eibenstock.
Er gehörte zu den ersten Heimatfreunden, die den EZV Eibenstock nach der Wende wieder aufleben ließen und mit Leben erfüllten.
Er hat einen wesentlichen Anteil daran, dass unser Verein nicht nur mit Leben, sondern vor allem mit Musik erfüllt wurde.
In all den Jahren gab es kaum eine Feier, kein Fest, keine Ausfahrt, wo nicht sein Bandoneon erklungen wäre. Ob allein oder im Bunde mit weiteren Musikanten unseres Vereins brachte er zur Freude aller seine schönsten Lieder aus seiner Jugendzeit zu Gehör, angefangen von Wiener Liedern, Tangos, spritzigen Märschen und Polkas bis hin zu unserem „Eimstocker Marsch“ und dem gesamten erzgebirgischen Liedgut.
Eigentlich bestand das gesamte Leben unseres Kurt aus Musik, sie war seine Leidenschaft. Hatte er doch in den vielfältigsten Formationen in und rund um Eibenstock mit seinem Bandoneon zu Konzert und Tanz aufgespielt.
Besonders stolz war er auf die vielen gemeinsamen Auftritte mit unserem Heimatdichter Stephan Dietrich „Saafnlob“.
Er geriet jedes Mal ins Schwärmen, wenn er einige der vielen lustigen Begebenheiten aus seinem Musikerleben zum Besten gab.
Sein Musikantenherz und sein Ehrgeiz noch im betagten Alter waren es,
seine Fingerfertigkeit auf den Tasten seines Bandoneons immer aufs Neue
unter Beweis zu stellen, indem er schwierigste Passagen excellent meisterte.
Selbst moderne Schlager der Neuzeit brachte er durch das Umschreiben
der Noten auf die Grifftabellen des Bandoneons zum Erstaunen aller zu Gehör.
Besonders gern und immer wieder ließ er aber seine erzgebirgischen
Heimatmelodien erklingen, seine Liebe galt den Kompositionen
von Kurt Herbert Richter und unserem Anton Günther.